Tagung der Gesundheitsdeputation zum Bremischen Krankenhausgesetz (BremKrhG)

Tagung der Gesundheitsdeputation zum Bremischen Krankenhausgesetz (BremKrhG)
Am 27.08.2020 tagte die Bremische Gesundheitsdeputation zur Novellierung des BremKrhG. Dr. Christoph Sülz und Amelie Thobaben nahmen an der Versammlung teil. Frau Thobaben hatte die Gelegenheit, sich persönlich für die Berücksichtigung von Psychotherapie und Psychotherapeut*innen im Gesetz einzusetzen. In Vorbereitung auf die Sitzung hatte der Vorstand nicht nur eine umfangreiche Stellungnahme (siehe Homepage) eingereicht, sondern mehrere persönliche Gespräche mit Stefanie Dehne (SPD), Ilona Osterkamp-Weber (Grüne) sowie Magnus Buhlert und Hauke Hilz (beide FDP) geführt.

Amelie Thobaben (Mitte) und Dr. Christoph Sülz (rechts) mit Hauke Hilz (links), FDP, vor der Sitzung der Gesundheitsdputation (Foto: Cora Kroll)
Amelie Thobaben (Mitte) und Dr. Christoph Sülz (rechts) mit Hauke Hilz (links), FDP, vor der Sitzung der Gesundheitsdputation (Foto: Cora Kroll)

Amelie Thobaben (Mitte) und Dr. Christoph Sülz (rechts) mit Hauke Hilz (links), FDP, vor der Sitzung der Gesundheitsdputation (Foto: Cora Kroll)
In der Deputationssitzung wurde viel Unterstützung deutlich, die Reform der Psychotherapieausbildung in den Kliniken gut umzusetzen. Ein Diskussionspunkt war die Frage eines Deputationsmitglieds wieso eine Regelung zur Verpflichtung von Weiterbildungsbefugten nötig sei und was es mit Strukturqualität an Kliniken zu tun habe. Wir waren uns mit Frau Gitter, Ärztekammer Bremen, einig, dass Weiterbildungsbefugte nicht nur die Qualität der Weiterbildung sichern, sondern auch sicherstellen, dass eine ausreichende Zahl gut ausgebildeter und erfahrener Psychotherapeut*innen in den Kliniken arbeiten. Die Verankerung im Gesetz lässt sich somit auch als ein Instrument zur Sicherung von Strukturqualität verstehen.

Erfreuliche Rückmeldung der Verwaltung des Fond Sexueller Missbrauch

Erfreuliche Rückmeldung der Verwaltung des Fond Sexueller Missbrauch
Der Vorstand der Psychotherapeutenkammer schrieb im Februar 2020 an das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Es wurde in der Kammer mehrfach die Beschwerde geäußert, dass die Rechnungen, die Patient*innen für ihre Psychotherapie ans Bundesamt schickten, selbst nach mehreren Monaten, teilweise Jahren nicht beglichen worden waren.
Wir erhielten nun eine freundliche Antwort mit einer Entschuldigung sowie der Zusicherung, dass sich das Bundesamt „seit dem 15.06.2020 intensiv mit der zügigen Bearbeitung von Rechnungen beschäftigten und der entstandene Rückstau abgearbeitet“ würde.
Weiter heißt es: „Die Geschäftsstelle möchte Ihnen und Ihren Mitgliedern unseren herzlichen Dank für Ihre wertvolle Arbeit aussprechen. Mit Ihrer Arbeit helfen Sie täglich Menschen bei der Aufarbeitung und Bewältigung ihrer erlittenen Traumata und Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“.

Hilfe für die Helfenden – Erleichterter Zugang zu psychotherapeutischen Sprechstunden für medizinische und psychosoziale Fachkräfte und Beratungsangebote für Bremerinnen und Bremer während der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie stellt für die Psyche vieler Menschen eine große Herausforderung dar. Insbesondere medizinische und psychosoziale Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich sind in dieser Zeit sehr gefordert und einer starken Belastung ausgesetzt. Dabei können eigene psychische Belastungsreaktionen überhandnehmen, wodurch der Arbeitsalltag noch problematischer erlebt wird, weil übliche Bewältigungsmechanismen nicht mehr genügen.

Hilfe für die Helfenden, damit die Hilfe weiter gelingt – mit dieser Zielsetzung haben die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, die Psychotherapeutenkammer, die Kassenärztliche Vereinigung und die BG Ambulanz Bremen in einem gemeinsamen Projekt ein Angebot erarbeitet, wodurch psychotherapeutische Sprechstunden an Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich in einem erleichterten Verfahren vermittelt werden. Das Angebot richtet sich u.a. an alle Fachkräfte, die in Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen, Wohnheimen, aber auch in der Drogennotfallhilfe, der ambulanten psychiatrischen Versorgung o.ä. tätig sind. Im Rahmen einer psychotherapeutischen Sprechstunde haben Betroffene, die diesen Berufsgruppen angehören, die Möglichkeit unkompliziert und zeitnah zunächst mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin den Unterstützungsbedarf abklären zu lassen und daraufhin ggf. weitere Versorgungsschritte zu planen.

„Die Belastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen ist mit der Pandemie enorm gestiegen, das betrifft nicht nur die tatsächliche Arbeitsbelastung. Um bei psychischer Belastung einer weitergehenden Gefährdung der Beschäftigten entgegenwirken zu können, ist eine zeitnahe und kompetente psychotherapeutische Beratung elementar. Deswegen freut es mich sehr, dass wir gemeinsam mit der Psychotherapeutenkammer, der KV und der BG Bremen dieses Projekt umsetzen können“, so Senatorin Claudia Bernhard. Die Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Bremen, Amelie Thobaben, ergänzt: „In Krisenzuständen fallen oft die alltäglichsten Anforderungen schwer. Dann reicht die Kraft manchmal nicht mehr, sich mit dem Hilfesystem auseinanderzusetzen. An dieser Stelle können psychotherapeutische Sprechstunden helfen, zu sortieren und einen Plan zu entwickeln. Deswegen freue ich mich, dass uns in Bremen diese vermutlich einzigartige Kooperation gelungen ist. Dadurch können wir psychotherapeutische Kompetenz sowohl für Gesetzlichversicherte, Privatversicherte als auch (nach Vorfällen am Arbeitsplatz) für Unfallversicherte anbieten.“

Betroffene mit gesetzlicher Krankenversicherung können sich zur Terminvereinbarung per Mail unter Angabe des Namen, der Telefonnummer, der Postleitzahl und des Arbeitgebers an die Terminservicestelle der KVHB (tss@kvhb.de) wen den. Für Privatversicherte wird die Psychotherapeutenkammer eine Liste von teilnehmenden Privatpraxen zur Verfügung stellen. Das Projekt ist befristet auf den Zeitraum der Corona-Pandemie, zunächst jedoch bis zum 30.09.2020.

Ergänzend gibt es zu dem Angebot der Terminvermittlung noch weitere Angebote zur psychotherapeutischen Unterstützung in Bremen. Ein telefonisches Beratungsangebot für Krankenhaus- und Pflegepersonal wurde von einem ehrenamtlichen Team aus erfahrenen Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung ins Leben gerufen. Das Entlastungstelefon Bremen ist unter der Nummer 0152-24155312 erreichbar (montags –sonntags von 7:00 – 10:00 Uhr, 15:00 – 18:00 Uhr, 20:00 -23:00 Uhr). Die Beratung erfolgt anonym.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Auch die Senatorin für Frauen, Gesundheit und Verbraucherschutz hat inzwischen in einer Pressemitteilung über das Projekt berichtet, siehe www.senatspressestelle.bremen.de/detail.php?gsid=bremen146.c.338503.de&asl=bremen02.c.732.de

PKV-Versicherte können sich an die folgenden Psychotherapeut*innen wenden. Die Liste werden Sie ab dem 27.6.2020 hier einsehen können.

Novellierung des Bremischen Krankenhausgesetzes (BremKrhG)

Novellierung des Bremischen Krankenhausgesetzes (BremKrhG)
Die geplante Novellierung des Bremischen Krankenhausgesetzes stellt eine gute Gelegenheit dar, die Änderungen durch das Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz(PsychThGAusbRefG), das am 1. September 2020 vollumfänglich in Kraft treten wird, zu berücksichtigen. Zukünftig wird es ein Studium geben, das Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ausbildet und mit einer Approbationsprüfung abgeschlossen wird. Danach folgt eine Weiterbildung zur Fachpsychotherapeutin bzw. zum Fachpsychotherapeuten. Der Vorstand hat eine ausführliche Stellungnahme erstellt, in der aufgezeigt wird, wie die Weiterbildung des zweiten großen akademischen Heilberufs, der an Kliniken eine Weiterbildung absolviert berücksichtigt werden muss.

Wir begrüßen das Anliegen, die fachliche Weiterentwicklung in der Novellierung des Gesetzes zu berücksichtigen. In der stationären Behandlung psychischer Störungen gehört es zu leitliniengerechter Behandlung, dass nicht nur psychiatrische, sondern auch psychotherapeutische Behandlungen angeboten werden. Diese Entwicklung sollte im Gesetz sichtbar sein.

Seit über 20 Jahren sind Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten in der Versorgung psychisch Kranker und zunehmend auch in Leitungsfunktionen tätig. An vielen Stellen im Gesetz werden die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten schon korrekt als weiterer akademischer Heilberuf neben den Ärztinnen und Ärzten erwähnt, an anderen Stellen fehlt er. Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten müssen im Gesetz durchgängig berücksichtigt werden.
www2.pk-hb.de/uploads/stellungnahme_pk_bremen_bremkrhg.pdf

Hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen bei geflüchteten Menschen

Hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen bei geflüchteten Menschen
07.11.2019: Finanzierung von Sprachmittlung dauerhaft sicherstellen
Gedenken an den verstorbenen Präsidenten Hans Schindler – Kammer wählt neue Präsidentin

Der neue Kammervorstand (v. l.): M. Sc. Johannes Lindner, Dipl.-Psych. Dr. rer.nat. Christoph Sülz, Dipl.-Psych. Amelie Thobaben, Dipl.-Psych. Dr. phil. Kim Sarah Heinemann, M. Sc. Dr. rer. nat. Rosa Steimke, Dipl.-Psych. Eva John

Die 41. Kammerversammlung der Psychotherapeutenkammer Bremen absolvierte am Abend des 05. November ein umfangreiches Programm. Zu Beginn der Kammerversammlung sprach die stellvertretende Kammerpräsidentin Eva John im Gedenken an den im Oktober unerwartet verstorbenen Kammerpräsidenten Hans Schindler. Im Anschluss ehrte die Kammerversammlung Herrn Schindler mit einer Schweigeminute.

Die Kammerversammlung hatte die traurige Verpflichtung der Nachwahl des Präsidenten. Als neue Präsidentin wurde Amelie Thobaben gewählt.

Neben der Präsidentin wurden Dr. Rosa Steimke und Johannes Lindner als Beisitzer*innen in den Kammervorstand gewählt. Diese Wahl ergab sich aus der im Juni beschlossenen Erweiterung des Kammervorstandes auf insgesamt sieben Personen. Weiterhin wurden die Mitglieder aller Ausschüsse neugewählt.

Politisch standen das am 08. November im Bundesrat zur Beratung anstehende Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz, der Vertrag Psychische Erkrankungen der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen mit der AOK Bremen/Bremerhaven und der Handelskrankenkasse sowie die Verstetigung der zunächst befristeten Finanzierung von Sprachmittlern in der psychotherapeutischen Versorgung von geflüchteten Menschen im Vordergrund.

Amelie Thobaben referierte im Überblick zum aktuellen Stand des Psychotherapeutenausbildungsreformgesetzes und verlieh der Erwartung Ausdruck, dass die Mitglieder des Bundesrates dem Gesetz zustimmen mögen, um nach den vielen Jahren der Reform endlich in die konkrete Umsetzung kommen zu können. Insbesondere dem Fort- und Weiterbildungsausschuss käme mit der Ausarbeitung der Bremischen Weiterbildungsordnung eine hohe Bedeutung zu.

Der Vorstand der PKHB verwies auf die an die Kammermitglieder verschickte Info-Mail zum Vertrag Psychische Erkrankungen und betonte nochmals die darin geäußerte Kritik. Den Kammermitgliedern wurde empfohlen, sich nicht an diesem Vertrag zu beteiligen.

Ingrid Koop, Kammermitglied und therapeutische Leitung bei Refugio, berichtete vom Modellprojekt Sprachmittlungspool, das kurzfristig und zunächst bis zum Jahresende durch die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz aufgelegt wurde. Durch die somit zumindest vorläufig gesicherte Finanzierung von Sprachmittlern besteht nun für alle Psychotherapeut*innen die Möglichkeit geflüchteten Menschen Behandlungen anzubieten. Angesichts der hohen Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Geflüchteten wird in der von der Kammerversammlung verabschiedeten Resolution eine Verstetigung der Finanzierung der Sprachmittler für das Jahr 2020 und darüber hinaus gefordert.

Mehr Psychotherapie in der Psychiatrie – Psychotherapeuten fordern Umsteuerung in der Versorgung schwer psychisch kranker Menschen Kammer wählte neuen Vorstand – Dank an den ausscheidenden langjährigen Präsidenten Karl Heinz Schrömgens

Mehr Psychotherapie in der Psychiatrie – Psychotherapeuten fordern Umsteuerung in der Versorgung schwer psychisch kranker Menschen Kammer wählte neuen Vorstand – Dank an den ausscheidenden langjährigen Präsidenten Karl Heinz Schrömgens
18.06.2019: Die 40. Kammerversammlung der Psychotherapeutenkammer Bremen absolvierte am Abend des 18. Juni ein umfangreiches Programm. Neben der Neuwahl des Kammervorstandes standen die Anforderungen an verbesserte Behandlungsmöglichkeiten für psychisch kranke Menschen im Vordergrund.In einer einmütig verabschiedeten Resolution forderte die Versammlung Maßnahmen zu einer abgestimmten und koordinierten Versorgung im ambulanten Bereich. Psychotherapeuten und Fachärzte müssen die Möglichkeit der Koordination und der Behandlungssteuerung erhalten unter Einbezug von Pflegekräften, Sozio- und Ergotherapie.

Gut besuchte Kammerversammlung in Bremen
Ebenfalls bedürfe es einer Umsteuerung in den bremischen Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie. Psychotherapie ist zu einem zentralen Behandlungsmittel auszubauen. Dazu ist erforderlich, mehr Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zu beteiligen. Insbesondere sind sie gleichberechtigt mit den Ärzten im Hinblick auf Leitungsverantwortung und Vergütung einzubeziehen. Des Weiteren unterstrich die Versammlung die Forderungen der Psychotherapeutenschaft nach einem raschen Abschluss der Gesetzgebung für eine Reform der Psychotherapeutenausbildung. In dieser Resolution wurden nochmals die zentralen Verbesserungsvorschläge für den vorliegenden Gesetzentwurf benannt, wie z.B. eine auskömmliche Finanzierung der Weiterbildung und ausreichend Praxisanteile im Studium.

Hans Schindler neuer Präsident der PK Bremen Auf der Tagesordnung der Versammlung stand die Neuwahl des Kammervorstandes für die kommenden vier Jahre. Der langjährige Präsident Karl Heinz Schrömgens trat nach fünf Wahlperioden nicht erneut an. Ebenfalls stellten sich die Beisitzerinnen Dr. Sylvia Helbig-Lang und Wiebke Rappen nicht mehr zur Wahl.

Der neu gewählte Kammervorstand (v.r.): Dr. Kim Heinemann, Hans Schindler, Eva John, Amelie Thobaben, Dr. Christoph Sülz

Als neuer Präsident wurde der psychologische Psychotherapeut Hans Schindler (64 J.), zur stellvertretenden Präsidentin die psychologische Psychotherapeutin Eva John (43 J.) mit großer Mehrheit gewählt. Als Beisitzerinnen nahmen die psychologischen Psychotherapeutinnen Amelie Thobaben (43 J.), Dr. Kim Heinemann (35 J.)und Dr. Christoph Sülz die Wahl an.

Fachtagung und Empfang zur Verabschiedung des bremischen Kammerpräsidenten Karl Heinz Schrömgens

Fachtagung und Empfang zur Verabschiedung des bremischen Kammerpräsidenten Karl Heinz Schrömgens
27.05.2019: Große Resonanz fanden die Fachtagung ‚Perspektiven einer Psychotherapie des nächsten Jahrzehnts‘ und der anschließende Empfang zur Verabschiedung von Karl Heinz Schrömgens nach fast 20- jähriger Präsidentschaft am 24.05.19 in der Bremer KunsthalleAm 24. Mai fand anlässlich des Ausscheidens des amtierenden Bremer Kammerpräsidenten Karl Heinz Schrömgens eine Fachtagung zum Thema „Perspektiven einer Psychotherapie des nächsten Jahrzehnts“ mit anschließendem Festakt statt. Beide Veranstaltungen stießen auf breites Interesse: Weit über 100 Vertreter der Bremer Psychotherapeutenschaft, der Politik und des Gesundheitswesens waren gekommen, um über den Stand der aktuellen Psychotherapie zu diskutieren und Karl Heinz Schrömgens für sein über 20-jähriges berufspolitisches Engagement zu würdigen.

Allgemeine Wirkfaktoren vs. spezifische Faktoren

Karl Heinz Schrömgens
Karl Heinz Schrömgens

Karl Heinz Schrömgens

Karl Heinz Schrömgens eröffnete die Tagung mit einigen Überlegungen zum Stand der Psychotherapie und der Psychotherapieforschung in Deutschland. Basierend auf Forschungsergebnissen, die eine vergleichbare Wirksamkeit aller theoretisch fundierten Psychotherapien ausweisen, hob er die Bedeutsamkeit allgemeiner Wirkfaktoren hervor, die bislang weder in der Forschung noch im aktuellen Gesundheitswesen ausreichende Würdigung fänden. Gleichzeitig mahnte er an, dass die Kluft innerhalb der Profession nur überwunden werden könne, wenn man über Verfahrensgrenzen hinweg zu einer gemeinsamen Sprache finde und Gemeinsamkeit über Unterschiede stelle. Dies erfordere jedoch auch ein Umdenken der Gesundheitspolitik, die in der anstehenden Reform der Psychotherapeutenausbildung durch die geplante Legaldefinition an der traditionellen Verfahrensbezogenheit festhalte.

Prof. Winfried Rief
Prof. Winfried Rief

Prof. Winfried Rief

Von einer schulenorientierten zu einer kompetenzorientierten Psychotherapie-Qualifikation Auch der erste Referent, Professor Winfried Rief, Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie an der Philips-Universität Marburg und Sprecher der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, betonte in seinem Vortrag, dass das aktuelle verfahrensbezogene Denken weder der Praxis noch dem Stand der Forschung gerecht werde. Er plädierte dafür, psychotherapeutisches Handeln an relevanten Störungsmechanismen bzw. Kompetenzen auszurichten. Als Beispielmechanismen nannte er Emotionsregulation oder Beziehungsfähigkeiten, die auch in der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung zentrale Lernziele bilden sollten. Er illustrierte seine Ausführungen am Beispiel der erwartungsfokussierten Psychotherapie, die Patientenerwartungen als relevant für sowohl das Fortbestehen von Störungen als auch für den Erfolg von Behandlungen betrachtet.

Dr. Ulrike Borst
Dr. Ulrike Borst

Dr. Ulrike Borst

Entwicklungslinien der Systemischen Therapie – wie halten wir es mit der Spezifität und den Common Factors Als nächstes zeichnete Frau Doktor Ulrike Borst, Vorsitzende der Systemischen Gesellschaft sowie Leiterin des Ausbildungsinstituts für Systemische Therapie in Meilen/Zürich, die „Entwicklungslinien der Systemischen Therapie“, auch anhand ihres persönlichen Werdegangs, nach. Sie plädierte aus systemischer Sicht dafür, von einer störungsspezifischen Behandlung weg zu einer Konzentration auf wiederkehrende Problemkonstellationen oder Muster zu kommen und stellte heraus, wie die systemische Perspektive hierfür einen Ansatzpunkt bilden könne. Gleichzeitig fasste sie noch einmal prägnant die aktuellen Probleme der systemischen Therapie zusammen: Nach der wissenschaftlichen Anerkennung des Verfahrens im letzten Jahr stehe man vor einer Situation, in der es in den letzten 20 Jahren keinen Nachwuchs mehr gegeben habe. Es gebe in Deutschland keine Lehrstühle für systemische Therapie und auch keine relevanten Weiterentwicklungen der Behandlungstheorie. Frau Borst betonte, dass man sich diesen Herausforderungen stellen wolle. Für die Arbeit in der Versorgung nannte sie als Ziel, die Möglichkeit von Mehrpersonensettings oder Netzwerkgesprächen stärker in die Diskussion zu bringen und so eine Bereicherung für die aktuelle Versorgung zu erlangen.

Prof. Rainer Richter
Prof. Rainer Richter

Prof. Rainer Richter

Perspektiven der Psychotherapie – Ein Blick zurück in die Zukunft Zum Abschluss thematisierte Professor Rainer Richter, langjähriger Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, „Perspektiven der Psychotherapie – Ein Blick zurück in die Zukunft“. Auch er betonte die Bedeutung der common factors für den therapeutischen Prozess und den Therapieerfolg und stellte die Hypothese in den Raum, dass erfolgreiche Therapien in jedem Fall mit Übertragungsprozessen arbeiten. Für eine Berufsqualifikation bedeutet dies Zugang zum eigenen Unbewußten entwickeln. Unter Bezugahme auf die Analysen von Wampld, Imel und Fückiger, die im letzten Jahr unter dem Titel „Die Psychotherapie-Debatte“ in deutscher Sprache erschienen sind, sieht er gute Bedingungen gegeben, um zu einem Wechsel der Betrachtungsweise zu gelangen. Durchschnittliche Effektstärken bei allgemeinen Faktoren von 0,8 stünden Effektstärken von unter 0,1 bei spezifischen verfahrensbezogenen Faktoren gegenüber. Dies müsse einen stärkeren Eingang in die Debatte um Anedrkennung von psychotherapeutischen Verfahren in Deutschland, vor allem aber auch in die Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten finden.

Hans Schindler
Hans Schindler

Hans Schindler

Schlussfolgerungen für die Ausbildung? Die Tagung schloss mit einer Podiumsdiskussion, die die Referenten untereinander und mit dem Auditorium in Austausch brachte. Moderiert wurde sie von Hans Schindler. In der Diskussion wurde zunächst noch einmal hinterfragt, ob die mechanismenorientierte Therapie, die Winfried Rief vorgeschlagen hatte, nicht noch wieder spezifische Wirkfaktoren in den Vordergrund rücke. Rief führte dazu aus, dass eine isolierte Betrachtung von spezifischen oder unspezifischen Faktoren wenig Sinn ergebe – dazu sei das psychotherapeutische Geschehen zu komplex. Vielmehr würden entsprechende Faktoren interagieren: So bilde ein Patient eine positive Behandlungserwartung, wenn sein Therapeut ihm ein begründetes Vorgehen zur Behandlung seines Problems vorschlagen würde. Rainer Richter rückte dagegen die Gestaltung eines therapeutischen Beziehungsangebots in den Mittelpunkt.

Podium v,l.: K.H.Schrömgens, W.Rief, U. Borst, H. Schindler, R. Richter

Der zweite Teil der Diskussion stellte sich aktuellen Problemen im Zusammenhang mit der geplanten Reform des Psychotherapeutengesetzes und der Frage: Wie sollen zukünftig Psychotherapeuten ausgebildet werden? Was braucht man, um ein guter Psychotherapeut zu werden? Dabei wurde auch die Rolle der Universitäten adressiert, die nun stärker in die praktische Ausbildung von Psychotherapeuten einbezogen würden. Alle Tagungsbeiträge sowie die Podiumsrunde wurden von den Zuschauern interessiert verfolgt, was auch die Beiträge aus dem Auditorium im Rahmen der Diskussion zeigten.

Große Wertschätzung für das Wirken von Karl Heinz Schrömgens Ab 18 Uhr fand der Empfang zur Verabschiedung des scheidenden Kammerpräsidenten statt, der von dem Bremer Gitarristen Thorsten Plath stimmungsvoll musikalisch unterrahmt wurde. 180 Gäste aus Gesundheitswesen und Politik, aus den Landespsychotherapeutenkammern bundesweit und aus der bremischen Kammerzughörigkeit waren der Einladung gefolgt. Der stellvertretende Präsident der Kammer Bremen, Hans Schindler, nutzte seine Begrüßung, um Karl Heinz Schrömgens, seinen Werdegang und sein vielfältiges Engagement in der Versorgung psychisch kranker Menschen in Bremen zu würdigen.

Prof. Eva Quante-Brandt
Prof. Eva Quante-Brandt

Prof. Eva Quante-Brandt

Das erste Grußwort sprach die Bremer Senatorin für Gesundheit, Wissenschaft und Verbraucherschutz, Frau Professor Eva Quante-Brandt. Auch sie würdigte das große Engagement von Karl Heinz Schrömgens und die gewachsene Zusammenarbeit zwischen Behörde und Kammer bei Themen wie dem Erhalt des Studiengangs Psychologie und aktuell in der Entwicklung des neuen Psychotherapeutengesetzes. Viel Applaus erhielt Doktor Dietrich Munz, aktueller Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, für seine Worte. Er betonte vor allem die Rolle von Karl Heinz Schrömgens auf Bundesebene; seinen Einsatz bei der Neukonstituierung zunächst der Bremer und später der Bundespsychotherapeutenkammer. Er würdigte dabei auch, dass neben dem Engagement für Bremen unter Karl Heinz Schrömgens auch immer wieder aktuelle gesellschaftliche Themen mit in den Blick genommen wurden, wie die Resolutionen gegen Folter und für die Würde des Menschen, die jeweils auf den in Bremen statt findenden Deutschen Psychotherapeutentagen verabschiedet worden waren.

Roman Rudyk
Roman Rudyk

Roman Rudyk

Zum Abschluss ergriff Roman Rudyk, Präsident der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen, das Wort. Er berichtete von einem gewachsenen Vertrauensverhältnis trotz anfänglicher Differenzen auf berufspolitischer Ebene und machte – wie auch seine Vorredner – deutlich, dass Karl Heinz Schrömgens nicht immer ein bequemer, doch immer ein fairer, interessierter und engagierter Streiter für die Belange von Patienten und Psychotherapeuten gewesen sei.

‚Standing Ovations‘ für Karl Heinz Schrömgens

Das Auditorium machte den tiefen Respekt vor der Arbeit und der Person Karl Heinz Schrömgens durch Standing Ovations zum Abschluss der Grußworte deutlich. Während des anschließenden Empfangs war bei Fingerfood und Getränken die Möglichkeit, sich informell auszutauschen. Auch hier drehten sich viele Gespräche um Anekdoten und Begebenheiten in der Zusammenarbeit mit Karl Heinz Schrömgens, der mit seinem Ausscheiden aus dem Kammervorstand eine Lücke hinterlässt, die nur schwer zu füllen sein wird.

Empfang der Heilberufe 2019 – Gute Resonanz, entspannte Stimmung

Empfang der Heilberufe 2019 – Gute Resonanz, entspannte Stimmung
26.04.2019: Zum 5. Male fand der alljährliche Empfang der bremischen heilberuflichen Körperschaften am 24. April in der Kunsthalle Bremen statt. In diesem Jahr war die Psychotherapeutenkammer Bremen die ausrichtende Kammer. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Mitglieder der Körperschaften und Vertreter aus Politik und Gesundheitswesen, folgten der Einladung.

Das Plenum bei der Begrüßungsansprache
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der Psychotherapeutenkammer Bremen Karl Heinz Schrömgens. Er nutzte die Gelgenheit, sich zu aktuellen gesundheitspolitischen Fragen zu äußern. Er setzte sich kritisch mit Regelungen des TSVG auseinander und betonte die Bedeutung des Gesetzentwurfes zur Reform der Psychotherapeutenausbildung. Ebenfalls problematisierte er die sogenannte doppelte Widerspruchslösung beim Organspendegesetz und plädierte dafür, den Bedenken des Deuschen Ethikrates zu folgen.

Als Gastredner war der Diplom-Psychologe, Psychologische Psychotherapeut Jürgen Hardt aus Wetzlar eingeladen. Er sprach zum Thema „Ökonomisierung und Digitalisierung des Gesundheitswesens – ein moralisches Dilemma oder eine ethische Herausforderung?“ Er setzte sich mit der Frage, auseinander, wie sich Systemzwänge, die einer funktionalen Logik folgen auf gesundheitliche Einrichtungen auswirken.

Gastredner Jürgen Hardt, Wetzlar

Er fragte sich weiter, wie der Ethos des Heilens mit dem Ethos eines wettbewerblichen Marktes zu vereinbaren ist. Sind ihre Unterschiede vereinbar? Können sie nur in einem faulen Kompromiss nebeneinander stehen? Oder ist es denkbar, dass beide sich herausfordern und befruchten? Der Wortlaut des Vortrages ist im Anhang zu finden.

Der Vortrag fand viel Zustimmung, wie der anschließende Beifall belegte. Allerdings konnten nicht alle der intellektuellen Dichte des Vortrages folgen. Insbesondere der Kritik an der Digitalisierung im Zusammenhang mit der Einführung der Telematik- Infrastruktur wollten manche sich nicht anschließen.

Angregte Stimmung beim Empfang

Im Anschluss war Gelegenheit bei delikatem Fingerfood und Getränken, die Anregungen des Vortrages zu diskutieren. Zugleich war Gelegenheit zum Austausch zu gesundheitspolitischen Themen, der von den verschiedenen Repäsentanten aus Politik und Gesundheitswesen rege in Anspruch genommen wurde.

Die Repräsentanten der Körperschften v.l.: Johannes Grundmann, Martin Sztraka, Hans Schindler, Jörg Hermann, Heidrum Gitter, Wolfgang Menke, Karl Heinz Schrömgens

Das Büffet fand viel Anklang

Stephanie Dehne, SPD-Bürgerschaftsfraktion im Gespräch

Vertreter der AOK Bremen

Vertreter der Ärztekammer Bremen

Gudrum und Jürgen Hardt, Dorothee Schmid-Bruns

Uwe Scheider-Heyer im Gespräch (Abteilungsleiter Gesundheit SfWGV Bremen)mit Peter Kurt Josenhans (AOK) und Stephan Hartmann (BKK Landesverband)

Birgit Muhl, Hilke Schröder, Frau Struck

32. Deutscher Psychotherapeutentag in Bremen erfolgreich abgeschlossen

32. Deutscher Psychotherapeutentag in Bremen erfolgreich abgeschlossen
22.04.2018: 140 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet kamen am 20. und 21. April 2018 im Bremer Atlantic Hotel Universum zusammen. Im Mittelpunkt standen die Themen Reform der Psychotherapie- Ausbildung, die Evaluation der Psychotherapie- Richtlinie und Forderungen für eine neue Bedarfsplanung, das negative Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats zum Antrag der AG Humanistische Psychotherapie auf wissenschaftliche Anerkennung und Satzungsänderungen für eine gleichberechtigte Einbeziehung von Frauen in Gremien der Bundespsychotherapeutenkammer

Prof. Dr. Eva Quante-Brandt
Prof. Dr. Eva Quante-Brandt

Prof. Dr. Eva Quante-Brandt

Am zweiten Beratungstag war die bremische Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz Prof. Eva Quante-Brandt zu Gast. Ebenfalls waren als Gäste die Vorstandsverantwortlichen für Psychotherapie der Bundesärztekammer Dr. Ulrich Clever und Dr. Heidrun Gitter als Gäste anwesend.

Frau Quante-Brandt drückte in ihrem Grußwort zunächst ihre Anerkennung und ihren Dank für das Engagement der Psychotherapeutenkammer Bremen, insbesondere ihres Präsidenten Karl Heinz Schrömgens für das Engagement für eine bessere Versorgung von schwer psychisch kranken Menschen aus.

Anschließend ging sie auf den Stand des Reformprozesses für eine Neuorganisation der psychotherapeutischen Ausbildung ein. Sie stellte erfreut fest, ‚dass sich die unterschiedlichen Positionen im Verlaufe der Verhandlungen doch zwischenzeitlich schon ein ganzes Stück weit angenähert haben, um hoffentlich bald zu einem tragfähigen Gesetz zu kommen. Die Notwendigkeit einer Reform war von Anfang an unstrittig, nicht zuletzt um eine einheitliche Berufszulassung zum psychologischen Psychotherapeuten bzw. zur Psychotherapeutin zu ermöglichen und die finanzielle Benachteiligung der Studienabsolventinnen und Absolventen im Rahmen der postgradualen Aus- bzw. Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten auszuräumen.‘

Sie betonte die maßgebliche Rolle, die den Kammern im Rahmen der Reform der Psychotherapeutenausbildung zugewiesen werde. Denn die jungen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten würden zwar nach erfolgreichem Abschluss des Studiums aufgrund der erhaltenen Approbation die Heilkunde ausüben dürfen. Die endgültige Qualifikation würden sie jedoch erst durch die sich anschließende Weiterbildung erhalten. Und das Weiterbildungsrecht sei schon immer die ureigene Domäne der Kammern. Der Kammereinfluss auf die Qualität der psychotherapeutischen Versorgung werde insofern größer werden.

Dipl.-Psych. Karl Heinz Schrömgens
Dipl.-Psych. Karl Heinz Schrömgens

Dipl.-Psych. Karl Heinz Schrömgens

Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens stellte in seinem Grußwort dar, wie sich die bremische Kammer in den zurückliegenden Jahren verstärkt um die Versorgung von psychisch kranken Menschen mit komplexem Hilfebedarf gekümmert hat. ‚Das geschah zum einen in die eigene Berufsgruppe hinein, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zu ermuntern und zu befähigen, sich verstärkt auch psychotisch erkrankten Menschen zuzuwenden. Zum anderen ging es auch darum, die Wirksamkeit von Psychotherapie den verschiedenen Akteuren in der psychiatrischen Versorgungslandschaft nahezubringen.‘

Er unterstrich die Notwendigkeit, dass Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten eine erweiterte Behandlungsverantwortung übernehmen. Das entspreche zum einen dem hohen Kompetenzstand unseres Berufes, zum anderen aber auch der Behandlungsnotwendigkeit angesichts des starken Mangels an fachlich qualifizierten ärztlichen Kolleginnen und Kollegen in diesen Feldern. Er zeigte sich in diesem Zusammenhang irritiert über Stellungnahmen aus dem ärztlichen Bereich in den zurückliegenden Wochen und Monaten. Es werde dort eine Vorrangstellung für Ärztinnen und Ärzte in der Versorgung von Patienten mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen dar beansprucht, die schon heute die Versorgungsrealität nicht widerspiegele. Angesichts der Versorgungsengpässe bei psychisch kranken Menschen müsse es doch auch im Interesse der ärztlichen Kolleginnen und Kollegen liegen, die Behandlungsoptionen über eine stärkere Einbeziehung der Psychotherapeuten zu erweitern. Er ging auch auf die Diskussion um eine mögliche Verordnungsbefugnis für Psychopharmaka ein. Abgeleitet von dem, was der Patient braucht, sollte die Frage, ob eine fakultative Qualifizierung von Psychotherapeuten zur Psychopharmakaverordnung sinnvoll ist, aus dem Kompetenzprofil und dem Lernumfang entschieden werden. Deshalb möchte er die Entscheidung darüber zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorweggenommen sehen.

Den Wortlaut der beiden Grußworte stehen im Anhang zum Download zur Verfügung.

v.l. Karl Heinz Schrömgens (Kammerpräsident der Psychotherapeutenkammer Bremen, Dr. Heidrun Gitter, Präsidentin der Ärztekammer Bremen, Prof. Eva Quante-Brandt (Gesundheitssenatorin), Dr. Dietrich Munz (Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer), Dr. Ulrich Clever (Präsident der Ärztekammer Baden-Würrtemberg)
Einen ausführlichen Bericht über den 32. Deutschen Psychotherapeutentag in Bremen finden Sie auf der Webseite der Bundespsychotherapeutenkammer.

Psychotherapie in der Psychiatrie – Vom Stief- zum Wunschkind? Konzepte – Erfahrungen – Erfordernisse

Psychotherapie in der Psychiatrie – Vom Stief- zum Wunschkind? Konzepte – Erfahrungen – Erfordernisse
26.10.2017: Öffentliche Fachveranstaltung der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz Bremen im Rahmen der Vortragsreihe Psychiatrie 2.0

Mittwoch, 22. November 2017
von 14.00 bis 17.30 Uhr

Haus der Wissenschaft

Sandstr. 4/5, Bremen
Psychotherapie gilt heute als wesentlicher Ansatz in der Behandlung aller psychischen Erkrankungen. Deshalb empfehlen die gängigen S3- Leitlinien den Einsatz psychotherapeutischer Verfahren auch bei schwer psychisch kranken Menschen. In der Realität der Versorgung psychisch schwer kranker Menschen findet Psychotherapie jedoch ungenügend Berücksichtigung. Nachwievor stehen psychopharmakologische Ansätze im Vordergrund.

Programm: Eröffnung: Jörg Utschakowski, Psychiatriereferent bei der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz

Begrüßung: Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Freie Hansestadt Bremen

Moderation: Karl Heinz Schrömgens, Präsident der Psychotherapeutenkammer Bremen

Vorträge:

Prof. Dr. Uwe Gonther, Ameos-Klinikum Dr. Heines, Bremen
Kritische Bewertung des Einsatzes von Psychopharmaka in der Psychiatrie

Dipl.-Psych. Dr. Karsten Schützmann, Psychologischer Psychotherapeut, Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll, Hamburg
Psychotherapie bei psychotisch erkrankten Menschen

Pause gegen 15.30

Dipl.-Psych. Dr. Michael Schödlbauer, Psychologischer Psychotherapeut, Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg
Psychotherapie als Bestandteil integrierter ambulanter Behandlung

Thelke Scholz, Genesungsbegleiterin, Bremen
Psychotherapie und ihr Nutzen aus Sicht Betroffener

Fishbowl- Diskussion unter Beteiligung der Vortragenden und des Publikums

Der Eintritt ist frei.
Anmeldungen bis zum 15.11.17 bei der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz.
Die Veranstaltung wird von der Psychotherapeutenkammer Bremen als Fortbildung anerkannt.