Im Alltag von psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxen wird vorrangig Deutsch als erste Sprache verwendet. Trotz der zunehmenden Zahl von mehrsprachigen Mitarbeitenden, Ärzt*innen und Therapeut*innen ist die notwendige sprachliche Diversität nach wie vor eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen. Sie ist jedoch eine Voraussetzung dafür, dass die Behandlung von Patient*innen überhaupt erst möglich ist. Bisher scheiterte der Zugang zum Regelgesundheitssystem für Geflüchtete und Migrant*innen maßgeblich an fehlender Sprachmittlung, qualifizierten Sprachmittelnden und deren grundlegender Finanzierung. Diese Situation wurde mit dem Modellprojekt Sprachmittlung im Herbst 2019 im Land Bremen erheblich verbessert. Doch das Projekt endet am 31. Dezember 2021.
In der vorliegenden Stellungnahme setzt sich die Psychotherapeutenkammer Bremen gemeinsam mit Refugio Bremen e.V., Der Paritätische Bremen und der Ärztekammer Bremen für eine gesetzliche Grundlage der Finanzierung qualifizierter Sprachmittlung für Therapie und Beratung ein.